Aus der
rührend-komischen Sicht des 11-jährigen Ich-Erzählers Paolo spiegelt sich ein
Stück Italien der 70er-Jahre und die Welt der Erwachsenen auf herzerfrischende
Weise wider.
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Paolo heißt er, wohnt in Turin und ist elf Jahre alt. Sein Bruder Emilio
nennt ihn manchmal Paolino, und das fuchst ihn, aber Emilio begreift nichts,
dieser linke Christ mit all seiner Nächstenliebe. Denn klein ist er sowieso,
Paolo, kleiner sogar als Mama, und sein Stengel vor allem, der ist der
allerkleinste. Mask, der zweite Bruder, sagt zwar, daß er schon noch wachsen
wird, aber kann man Mask so richtig trauen?
Mama weiß es nicht genau, weil sie eine Frau ist (eigentlich gar keine
Frau, sondern Feministin, was ein Zwischengeschlecht ist, wie Mask sagt), und
Papa ist nie da, kommt nur ab und zu aus Rom zu Besuch. Den Genossen Gigi, der
Mama heiraten will, mag er nicht fragen, und Paola erst, Emilios Freundin, du
liebe Güte, die versteht ja selber nichts. Die muß sogar noch erklärt kriegen,
was der Uterus ist. Sie ist eben ein bißchen langsam, ein bißchen zurück, die
Prinzessin vom alten Mond.
Trotzdem, jetzt, wo alle ganz
aufgeregt sind wegen des Referendums über die Scheidung, ist sie sogar mit
Mamas Feministinnen und ihm losgezogen, um Losungen an die Häuserwände zu
malen. Auch wenn man ihr erst sagen mußte, ob «Nein» oder «Ja» richtig ist...
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20/01/01